...die Benutzerin, die sich nach dem Erstellen eines "Bildschirmfotos" (und Einfügens selbigens in Word) erstaunt umdrehte und fragte, wie das denn nun geklappt haben kann, wo doch die Webcam ganz in eine andere Richtung zeigte..
Manchmal möchte man einfach nur weinen.
localhost - 29. Okt, 11:49
Es gibt kaum etwas schlimmeres, als wenn sich eine Runde Techniker ungezwungen einfindet, um die Umsetzung oder mögliche Umsetzung eines bestimmten Projekts zu besprechen - und sich in der Mitte der Anwesenden ein, zwei Personen befinden, die weniger Ahnung von Technik, dafür aber naturgemäß viel zu sagen haben - und dann Dialoge entstehen wie dieser hier:
$Wichtig: Ich wünsche mir Feature X
$Techniker1: Hmm, ja. Das ist so leider nicht möglich, weil $vollkommenNachvollziehbareBegründung, ausserdem würde das $bonusgrund.
$Techniker2 (fällt ihm ins Wort): Ja, aber nicht zu vergessen $zusatzgrundDerNochOffensichtlicherIst.
$Wichtig: Hmm. Ja, ok. Das verstehe ich ja. Aber wir müssen Y können, und dafür benötigen wir Feature X. Geht das?
Alle ausser $Wichtig: ...
Soweit klingt das nicht wild bzw. nach ganz normalem Alltag - schlimm ist es erst dann, wenn $Wichtig erhebliche Defizite bezüglich seiner/ihrer Allgemeinbildung sowie im Umgang mit der deutschen Sprache aufweist, und man sich ernsthaft fragen muss, was der Grund dafür sein kann, dass $Wichtig nicht nur irgendwo im Universum, sondern sogar noch ausgerechnet hier etwas zu melden hat.
Stilblüten wie die Redewendung, etwas sei nicht der Mars aller Dinge, gehören dabei aber wenigstens zum erheiternden Nebeneffekt entsprechender Veranstaltungen.
localhost - 14. Okt, 18:12
Der Mensch verfügt im Auslieferungszustand über eine Serie an fest eingebauten Gesichtsausdrücken - die meisten werden in den ersten Lebensjahren "freigeschaltet", um danach bei Notwendigkeit die Kopfvorderseite zu zieren - oder, in den leider überwiegenden Fällen, zu verunstalten. Da gibt es beispielsweise Gesichter für Freude oder Trauer, extatische Verzückung oder wütende Angst. Aber es befindet sich ein einziger Gesichtsausdruck darunter, der erstens keinerlei evolutiven Daseinszweck erfüllt, zweitens aber für nur eine einzige Situation gemacht wurde - und auch eben nur in dieser anzutreffen ist: der Ich-fahre-mit-demöffentlichen-Personennahverkehr-Blick.
Er stellt eine gelungene Mischung aus 35% Merktbefreitheit, 30% Erschöpfung, 20% Wut, 10% Verzweiflug und 5% anderen Gefühlen dar. Jeder, aber wirklich jeder, der nicht tatsächlich etwas zu tun hat (Buch lesen, sich mit jemandem unterhalten), legt innerhalb von 5 Sekunden nach Einnahme der Reiseposition (sitzend, stehend) sein Gesicht in die zugehörigen Züge, und so bleibt es auch bis etwas wirklich Aufregendes passiert (Zug entgleist, Sitznachbar fängt Feuer, etc.) oder der Betroffene aussteigen muss.
Bisher ist mir der Blick nicht ein einziges Mal an einem anderen Ort aufgefallen, und Versuche, ihn vor dem häuslichen Spiegel zu reproduzieren, sind allesamt kläglich gescheitert.
localhost - 12. Okt, 20:19
Es gibt bestimmte Programme/Dialoge bei jedem Computer, die sieht man in seinem Leben nur ein einziges Mal. Es sind jeweils kompakt gehaltene Fenster, die die wichtigsten Informationen und Funktionen, die man mal "so auf die Schnelle" braucht, übersichtlich zusammenfassen.
Leider sieht man diese Dialoge nur dann, wenn einem Getränk aufs Keyboard geflossen ist, und man eilig mit einem Stück Küchenrolle darüberwischt.
Schade eigentlich..
Nachtrag:
Umgekehrt ausgedrückt ist es noch passender: prinzipiell bekommt man jedes Mal, wenn man aus einem nicht-EDV-bezogenen Grund wild auf das Keyboard schlagen bzw. darüber wischen muss, eine Funktionalität präsentiert, die man nie zuvor gesehen hat und die fern jeder Reproduzierbarkeit liegt. Oft die einzigen sinnvollen Dinge, die sich mit Hotkeys, die man noch nicht kennt, erreichen lassen.
localhost - 11. Okt, 21:20
Hier der aktuelle Titelverteidiger in der Kategorie "plumpste Spam-Mail aller Zeiten":
Man denkt sich bei den meisten Phishing-Mails ja, dass die, die darauf reinfallen, selbst schuld sind. In diesem speziellen Fall muss man darauf hoffen, dass der Absender der Mail eventuelle Antworten auch direkt veröffentlicht.. mit vollem Namen und weiteren Personendaten des Opfers.
localhost - 24. Sep, 11:04
Ein ehemaliger Mitarbeiter hat uns nun ein anwaltliches Schreiben zukommen lassen, in dem er bezüglich seines Arbeitszeugnisses einige Forderungen stellt. Darunter (berechtigterweise) eine Rückdatierung des Zeugnisses - dieses hatte ich tatsächlich fälschlicherweise für das damals aktuelle Datum (etwa vier Monate nach Austritt) ausgestellt.
Dann aber einige textliche Änderungen darunter:
Der nächsten Absatz sollte wie folgt lauten:
[...] Er hat die ihm übertragenen Aufgaben stets zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt
Ah ja?
Es wird danach um Änderung gebeten sowie eine entsprechende Frist gesetzt, nach welcher die Anwältin ihrem Mandanten anraten will, "seinen Anspruch auf Zeugnisberichtigung vor dem Arbeitsgericht durchzusetzen". Und:
Ich weise darauf hin, daß ein Zeugnis dem beruflichen Fortkommen nicht hinderlich sein darf und vollständig sein muß
Was jetzt? Nicht hinderlich sein oder vollständig? In diesem konreten Fall (es waren trümmerübersäte Baustellen und nicht weiter pflegbarer Code hinterlassen worden) ist nicht beides zeitgleich möglich.
Leichte RAGE hierüber. Das neue Schreiben ist nun aber raus.
localhost - 24. Sep, 09:34
Zitat aus einer E-Mail von heute morgen:
Das aktualisierte konzept ist raus. Liegt hier. Bitte mal lesen, ob so machbar.
Kurz zur Erläuterung, um sicherzustellen, dass das hier auch jeder verstanden hat: Hier wird kurz der Hinweis darauf gegeben, dass das Konzept eines in Planung befindlichen Tools in seiner aktualisierten Version an den Kunden verschickt wurde, gepaart mit der Bitte, nachträglich(!) zu prüfen, ob das so überhaupt technisch machbar ist.
An sich ist das nichts besonderes: diese Art des Ablaufes hat Routine und jeder macht das so. Aber selten findet man das so schön zusammengedampft in einer Zeile.
localhost - 24. Sep, 09:25