Eustachi in der Röhre - Intro und "scheiß Amok"
Nachdem Frau Grünzeuch eine vielversprechend klingende neue Kolumne ins Leben gerufen hat, ich aber wie immer der Meinung bin, alles besser zu können, starte ich einen halbherzigen Versuch, ernstzunehmende Konkurrenz aufzubauen: "Eustachi in der Röhre", ein misslungenes Wortspiel, bei dessen Erschaffung ich darauf hoffe, dass der Leser sich nicht lage genug damit befasst um festzustellen, dass einerseits die Eustachi-Röhre in keinem direkten Bezug zum Gehör ("Eustachi in der Röhre" bezieht sich auf (gezwungenermaßen) mitgehörte Gespräche in öffentlichen Verkehrsmitteln) steht, andererseits aber auch Eustachi selbst, der als Pionier der Anatomie bereits 1574 verstorben ist, niemals die Möglichkeit hatte, ein subterranes Beförderungsmittel zu besteigen. Ich mache mir aber auch keine großen Sorgen, dass es jemandem auffallen könnte, da ich ganz einfach nach kurzer Erwähnung des Titels geschickt auf interessantere Themen - etwa den Inhalt des Artikels - lenken werde, so dass die Gedanken des Lesers nur kurz über "Eustachi in der Röhre" schweifen, er nur einen Augenblick Gedankenstrich lang rumassoziiert - "Eustachi.. Eustachische Röhre.. Ohr.. Gehör.. Kenn ich.. ah, und.. Röhre.. Schacht.. U-Bahn.. Haha, wie geschickt. Oh, geht schon weiter.." - und die Tolpatschigkeit der Titulierung dadurch niemandem auffällt. Raffiniert, nicht wahr?
Und nun, zur Einführung dieser (vermutlich niemals wiederkehrenden) Kolumne (an diesem Teisatz bitte nicht rumassoziieren) die beiden interessantestenEntblödungen Implementationen dichterischer Freiheit, die mir in den letzten Jahren untergekommen sind:
Vor einigen Monaten, in einem vor der Erinnerung des Satzes selbst verblassten Kontext, geäußert von einem "krassen Checker", der mit einem Gesinnungsgenossen und zwei "Chicas" unterwegs war: "Ey Alter.. geh mir nisch auffen Scheiß Mann!" Naja, irgendwo müssen neue Redewendungen ja herkommen.
Interessanter allerdings, und vor Allem hier nicht ganz so zusammenhangslos zu präsentieren: vor einiger Zeit weilte der ortsansässiger Anbieter mit weiblicher Begleitung zwecks Zeitvertreib und Erbauung in (extrem) ländlichem Gebiet, von wo aus wir uns gegen Abend wieder auf den Weg in die Zivilisation machen wollten. Witterungsbedingt beschloss die Bahn allerdings, ein etwa eineinhalbstündiges Zeitfenster zu öffnen, in dem kein S-Bahnbetrieb am fraglichenBahnhof gleisnahen Rasenabschnitt wünschenswert sei, und befand in bewährter Manier weiters, man wäre ein Spielverderber, würde man die Fahrgäste darüber in Kenntnis setzen, früher oder später würden sie es ja ohnehin erfahren. So wartete denn die gesamte Einwohnerschaft des fraglichen Nestes - oder waren sogar elf Personen da? Also ein weiterer Tourist! - einträchtig mit uns, nur die Jugend des Ortes, ein etwa 16-jähriger, wurde langsam unruhig. Begleitet von der Jugend des Nachbarortes, passenderweise ein Mödchen eine Playboy-Werbefläche etwa im gleichen Alter, stand er immer wieder von der Wartebank auf, lief zum Fahrplan, da er sich die vier darauf verzeichneten Züge pro Stunde nicht merken konnte oder damit rechnete, die Fahrpläne könnten sich spontan ändern, setzte sich wieder, rauchte, lief unruhig hin und her - und dann endlich, um mein Geschwafel hier zu ermöglichen, exklamierte er, die Ungerechtigkeit der Welt anprangernd die Arme gegen Himmel richtend: "Ey isch krich Amok!"
Und nun, zur Einführung dieser (vermutlich niemals wiederkehrenden) Kolumne (an diesem Teisatz bitte nicht rumassoziieren) die beiden interessantesten
Vor einigen Monaten, in einem vor der Erinnerung des Satzes selbst verblassten Kontext, geäußert von einem "krassen Checker", der mit einem Gesinnungsgenossen und zwei "Chicas" unterwegs war: "Ey Alter.. geh mir nisch auffen Scheiß Mann!" Naja, irgendwo müssen neue Redewendungen ja herkommen.
Interessanter allerdings, und vor Allem hier nicht ganz so zusammenhangslos zu präsentieren: vor einiger Zeit weilte der ortsansässiger Anbieter mit weiblicher Begleitung zwecks Zeitvertreib und Erbauung in (extrem) ländlichem Gebiet, von wo aus wir uns gegen Abend wieder auf den Weg in die Zivilisation machen wollten. Witterungsbedingt beschloss die Bahn allerdings, ein etwa eineinhalbstündiges Zeitfenster zu öffnen, in dem kein S-Bahnbetrieb am fraglichen
localhost - 12. Mai, 08:48
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Efeu (Gast) - 13. Mai, 15:37
Checker und Chicas in Stadt und Land
Freut mich, dass die neue Rubrik Gefallen findet. Gibt sicher noch viel Futter dafür. Man erlebt in Berlin nirgends so viel wie in der U-Bahn. ;-D Wie heißt es im Musical "Linie 1" so treffend? - "Fahr mal wieder U-Bahn! Schau dir mal die Menschen an!"
Den "halbherzigen Versuch, ernsthafte Konkurrenz aufzubauen" find ich ziemlich gelungen, eustachisch und Um-noch-drei-Ecken-mehr-Denken hin oder her. Und ansonsten geh mir bitte nicht auffen Scheiß, sonst krich ich Amok!!
(Da hat sich doch einer selbst erkannt, wenn sein Geist nur Scheiß ist... das nenn ich mal selbstkritisch und reflektiert.)
Grüne Grüße von einer Nichtplayboywerbefläche.
Den "halbherzigen Versuch, ernsthafte Konkurrenz aufzubauen" find ich ziemlich gelungen, eustachisch und Um-noch-drei-Ecken-mehr-Denken hin oder her. Und ansonsten geh mir bitte nicht auffen Scheiß, sonst krich ich Amok!!
(Da hat sich doch einer selbst erkannt, wenn sein Geist nur Scheiß ist... das nenn ich mal selbstkritisch und reflektiert.)
Grüne Grüße von einer Nichtplayboywerbefläche.
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